Голодарь
«Голодарь» (нем. Ein Hungerkünstler) — рассказ Франца Кафки 1922 года, давший название сборнику 1924 года.
Цитаты
правитьЗа последние десятилетия интерес к искусству голодания заметно упал. Если раньше можно было нажить большие деньги, показывая публике голодаря, то в наши дни это просто немыслимо. | |
In den letzten Jahrzehnten ist das Interesse an Hungerkünstlern sehr zurückgegangen. Während es sich früher gut lohnte, große derartige Vorführungen in eigener Regie zu veranstalten, ist dies heute völlig unmöglich. Es waren andere Zeiten. Damals beschäftigte sich die ganze Stadt mit dem Hungerkünstler; von Hungertag zu Hungertag stieg die Teilnahme; jeder wollte den Hungerkünstler zumindest einmal täglich sehn; an den spätern Tagen gab es Abonnenten, welche tagelang vor dem kleinen Gitterkäfig saßen; auch in der Nacht fanden Besichtigungen statt, zur Erhöhung der Wirkung bei Fackelschein; an schönen Tagen wurde der Käfig ins Freie getragen, und nun waren es besonders die Kinder, denen der Hungerkünstler gezeigt wurde; während er für die Erwachsenen oft nur ein Spaß war, an dem sie der Mode halber teilnahmen, sahen die Kinder staunend, mit offenem Mund, der Sicherheit halber einander bei der Hand haltend, zu, wie er bleich, im schwarzen Trikot, mit mächtig vortretenden Rippen, sogar einen Sessel verschmähend, auf hingestreutem Stroh saß, einmal höflich nickend, angestrengt lächelnd Fragen beantwortete, auch durch das Gitter den Arm streckte, um seine Magerkeit befühlen zu lassen, dann aber wieder ganz in sich selbst versank, um niemanden sich kümmerte, nicht einmal um den für ihn so wichtigen Schlag der Uhr, die das einzige Möbelstück des Käfigs war, sondern nur vor sich hinsah mit fast geschlossenen Augen und hie und da aus einem winzigen Gläschen Wasser nippte, um sich die Lippen zu feuchten. |
Ни один человек не мог бессменно караулить голодаря в течение всей голодовки, а значит, ни один человек не мог на собственном опыте убедиться, что он и в самом деле голодает непрерывно и неукоснительно. Знать это наверное мог только голодарь, только он сам и мог быть единственным удовлетворенным свидетелем голодовки. Но он — совсем по другой причине — никогда не испытывал удовлетворения и, быть может, вовсе не от голода исхудал он так сильно, что некоторые, не вынося его вида, не могли присутствовать на представлениях, хотя весьма об этом сожалели: скорее, он исхудал от недовольства собой. Только он один знал — чего не ведали даже посвященные, — как в сущности легко голодать. | |
Anschauung, alle die Tage und Nächte beim Hungerkünstler ununterbrochen als Wächter zu verbringen, niemand also konnte aus eigener Anschauung wissen, ob wirklich ununterbrochen fehlerlos gehungert worden war; nur der Hungerkünstler selbst konnte das wissen, nur er also gleichzeitig der von seinem Hungern vollkommen befriedigte Zuschauer sein. Er aber war wieder aus einem andern Grunde niemals befriedigt; vielleicht war er gar nicht vom Hungern so sehr abgemagert, daß manche zu ihrem Bedauern den Vorführungen fern bleiben mußten, weil sie seinen Anblick nicht ertrugen, sondern er war nur so abgemagert aus Unzufriedenheit mit sich selbst. Er allein nämlich wußte, auch kein Eingeweihter sonst wußte das, wie leicht das Hungern war. |
Красивые афиши поистёрлись, прочесть их было уже невозможно, их сорвали, но никому не пришло в голову заменить их новыми. К табличке, на которой вначале заботливо отмечался каждый день голодовки, уже давно никто не притрагивался — через несколько недель служителей стала тяготить даже эта несложная обязанность. И хотя маэстро все голодал и голодал, что когда-то было его мечтой, и голодал без всякого усилия, как и предсказывал прежде, — никто уже не считал дни, даже сам голодарь не знал, сколь велики его успехи, и горечь жгла его сердце. А когда перед клеткой останавливался какой-нибудь бездельник и, прочитав старую цифру на табличке, нагло заявлял, что здесь пахнет обманом, то это была самая глупая ложь, какую только способны измыслить людское равнодушие и врожденная злобность, ибо обманывал отнюдь не голодарь — он работал честно, — а вот мир действительно обманывал его, лишая заслуженной награды. | |
Die schönen Aufschriften wurden schmutzig und unleserlich, man riß sie herunter, niemandem fiel es ein, sie zu ersetzen; das Täfelchen mit der Ziffer der abgeleisteten Hungertage, das in der ersten Zeit sorgfältig täglich erneut worden war, blieb schon längst immer das gleiche, denn nach den ersten Wochen war das Personal selbst dieser kleinen Arbeit überdrüssig geworden; und so hungerte zwar der Hungerkünstler weiter, wie er es früher einmal erträumt hatte, und es gelang ihm ohne Mühe ganz so, wie er es damals vorausgesagt hatte, aber niemand zählte die Tage, niemand, nicht einmal der Hungerkünstler selbst wußte, wie groß die Leistung schon war, und sein Herz wurde schwer. Und wenn einmal in der Zeit ein Müßiggänger stehen blieb, sich über die alte Ziffer lustig machte und von Schwindel sprach, so war das in diesem Sinn die dümmste Lüge, welche Gleichgültigkeit und eingeborene Bösartigkeit erfinden konnte, denn nicht der Hungerkünstler betrog, er arbeitete ehrlich, aber die Welt betrog ihn um seinen Lohn. |
— Я должен голодать, я не могу иначе. | |
"Ich hungern muß, ich kann nicht anders", sagte der Hungerkünstler. "Da sieh mal einer", sagte der Aufseher, "warum kannst du denn nicht anders?" "Weil ich", sagte der Hungerkünstler, hob das Köpfchen ein wenig und sprach mit wie zum Kuß gespitzten Lippen gerade in das Ohr des Aufsehers hinein, damit nichts verloren ginge, "weil ich nicht die Speise finden konnte, die mir schmeckt. Hätte ich sie gefunden, glaube mir, ich hätte kein Aufsehen gemacht und mich vollgegessen wie du und alle. " Das waren die letzten Worte, aber noch in seinen gebrochenen Augen war die feste, wenn auch nicht mehr stolze Überzeugung, daß er weiterhungre. |
Перевод
правитьС. Е. Шлапоберская, 1965
О рассказе
править«Голодарь» — одно из самых прекрасных и трогательных сочинений Кафки, эфирное, как мечта, точное, как логарифм. После «Сельского врача» и «Исправительной колонии», этих шедевров, <…> «Голодарь» — самая, пожалуй, истинная, проникновенная, благоуханная вещь этого мечтательного и добродетельного человека, который к тому же стал непостижимым мастером и повелителем царства немецкого языка. — перевод: Н. А. Темчина, А. Н. Темчин[1] | |
— Герман Гессе, «Голодарь», 1925 |
«Голодарь» — рассказ об искусстве. Но <…> непродуктивном, только собою занятом, берущем, а не дающем. | |
— Дмитрий Затонский, Предисловие к сочинениям Кафки, 1991 |
… в конечном счёте, история повествует не о физическом триумфе, а о социальном поражении. Между этими двумя полюсами напряжения проходит дуга рассказа. | |
… letztlich erzählt die Geschichte nicht von einem körperlichen Triumph, sondern von einem sozialen Scheitern. Zwischen diesen beiden Polen verläuft der Spannungsbogen der Geschichte[2] | |
— Беттина фон Ягов, Оливер Яраус, «Руководство по Кафке: жизнь, творчество, влияние», 2008 |
Примечания
править- ↑ Гессе Г. Письма по кругу. Художественная публицистика. — М., 1987.
- ↑ Kafka-Handbuch Leben-Werk-Wirkung. Vandenhoeck & Ruprecht, 2008. S. 538. ISBN 978-3-525-20852-6.